Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Johanna Samuels: Excelsior! (Review)

Artist:

Johanna Samuels

Johanna Samuels: Excelsior!
Album:

Excelsior!

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Indie-Pop

Label: Basin Rock
Spieldauer: 37:43
Erschienen: 09.07.2021
Website: [Link]

Wenn man als Zuhörer/Fan versucht, sich zusammenzureimen, von wem und von was diese und jene Musiker(innen) inspiriert und/oder beeinflusst sein könnten, liegt man oftgenug falsch.

Im Falle der von L.A. nach New York umgezogenen Indie-Songwriterin JOHANNA SAMUELS ist die Sache – zumindest stilistisch – indes recht eindeutig. In Ihrer Band etwa spielt der Gitarrist und Songwriter-Kollege HARRISON WHITMAN mit und der kam ans Licht als Live-Compagnon von PHOEBE BRIDGERS. Drummer SEAN MULLINS hingegen ist Gründungsmitglied der Indie-Rock-Formation WILDER MAKER aus New York, in der auch KATIE VON SCHLEICHER tätig ist. Im rein weiblichen Background-Chor konnte JOHANNA u.a. ihre Songwriter-Kolleginnen COURTNEY MARIE ANDREWS, HANNAH COHEN und OLIVIA KAPLAN zum Mitmachen bewegen.

Dass Produzent SAM EVIAN auch als Songwriter in eigener Sache unterwegs ist und somit genau weiß, worauf es bei einer Produktion im Songwriter-Setting ankommt, hört man dann auch mehr als deutlich heraus. Und wenn der eine oder andere Song von JOHANNA SAMUELS an die typischen Harmonie-Folgen eines ELLIOT SMITH erinnert („All Is Fine“) oder sie sich in „Close To The Vest“ und „Less of You“ zu Melodien versteigt, die selbst einer AIMEE MANN nicht eleganter hätten gelingen können, so ist das kein Zufall: Von beiden Künstlern hat die Musikerin auf ihrer Bandcamp-page Coverversionen im Angebot.

Das soll keineswegs heißen, dass JOHANNA SAMUELS einer oder mehrerer der angesprochenen Künstler(innen) nacheifert oder diese zu emulieren sucht, sondern nur, dass sie deren Geist verinnerlicht hat und es ihr gelingt, sich jeweils genau die richtigen Versatzstücke aus Indie- und Folkpop zusammenzusuchen, um mit viel songwriterischem Geschick daraus makellose Genre-Kleinode zusammenzuschrauben.

Nicht einmal dabei bleibt es: In Tracks wie „All Is Fine“ und „Song For Sid“ gelingt es JOHANNA und HARRISON WHITFORD mit total verdrehten Slide-Gitarren-Vignetten und herumeiernden Keyboard-Sounds eine ganz eigenes psychedelische Sub-Genre zu etablieren. Wo viele von Kolleginnen auf ihren ersten Elaboraten noch zögerlich nach einer Richtung suchten, überzeugt JOHANNA SAMUELS mit ihrem zurecht „Excelsior!“ betitelten Debüt-Album gleich mit einem makellos ausformulierten, potentiellen Instant-Genre-Klassiker.

Auf „Excelsior!“ hat sich die New Yorker Songwriterin JOHANNA SAMUELS ein interessantes, aussagekräftiges Leitmotiv ausgesucht: Es geht um das Thema Kommunikation, bzw. die verschiedenen Formen der Kommunikation sowie den Umstand, dass Männer und Frauen oft genug aneinander vorbeireden und was das aus Sicht der Betroffenen zur Folge hat. Das verdeutlicht sie anhand besonders persönlicher Songs, wie „All Is Fine“ und „Less Of You“, einfühlsamen musikalischen Charakterstudien wie „Sonny“, „Cathy“ und „Julie“ oder aber ausnahmsweise auch einmal mit politischem Bezug: „High Tide For One“ bezieht sich auf einen Fall der Psychologin BLASEY FORD, die vom US-Senat geladen wurde, um mit ihrer Zeugenaussage bezüglich eines zurückliegenden Missbrauchs-Falles die Einsetzung des von DONALD TRUMP ausgewählten Kandidaten BRETT KAVANAUGH als Richter am Supreme-Court evaluieren zu können – und dabei ihre Reputation aufs Spiel setzte.

FAZIT und kurz gesagt: „Excelsior!“ von JOHANNA SAMUELS ist ein sowohl in musikalischer wie auch inhaltlicher Hinsicht ein Musterbeispiel für eine perfekt inszenierte Indie-Pop-Scheibe. Punkt.

Ullrich Maurer (Info) (Review 2652x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Sonny
  • High Tide For One
  • All Is Fine
  • The Middle
  • Close To The Vest
  • Song For Sid
  • Julie
  • Less Of You
  • Cathy

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!